II. VOM WERT DER PERMANENZ
Simon Jüttner
„Vom Wert der Permanenz“ formuliert eine Einladung zum Sehen und Aufspüren gebauter Geschichten und Spuren, die vom alltäglichen Leben wie von der ästhetischen und emotionalen Kraft der Gebäude erzählen. Es sind Werte, die Gebäude zu einem vertrauten Terrain werden lassen und damit Beständigkeit ebenso wie Veränderung symbolisieren. Dass die zeitlichen und baulichen Ebenen der Gebäude durch ein respektiertes Weiterbauen, Anpassen, Belassen fortgeschrieben und so die Ästhetik des Weitererzählens fortgeführt wird, ist Anliegen dieser Strategie.
In der Dia(doppel)projektion finden sich räumliche Situationen von Spuren, Gravuren und Relikten an alltäglichen Gebäuden wieder, die sich in ihren Erzählungen überschneiden und ergänzen. Der in den Raum eingeschriebene Gebrauch erzählt in der Sprache der Permanenz die Geschichten der Gebäude. In der Gegenüberstellung zeigen sich die Abdrücke des gelebten Raumes als Zeichen des Alterns und der Nutzung wie auch der Pflege und des Sorgetragens. So entfaltete sich ein
Identifikationsangebot an die Bewohner*innen abseits der (architektonischen) Form als eigenständige Bedeutungsebene. Der Wert der Permanenz ist somit als Einladung zu verstehen, die Geschichten von Gebäuden aufzuspüren, zu lesen, wertzuschätzen und fortzuführen.